Seit Tagen stecke ich in jeder freien Minute meine Nase in den 2. Band von „Wie hast du das gemacht ?“ mit 25 inspirierenden Geschichten von 25 starken Frauen. Geschichten die mich faszinieren, Geschichten die mich berühren, Geschichten die mich motivieren, Geschichten die mich nachdenken lassen. Geschichten die von Erfolgen erzählen, aber ohne dabei die Tiefen, die mit Höhen nunmal unweigerlich zusammenhängen, unter den Tisch fallen zu lassen.
Das Leben ist keine Pleasure-Cruise, aber doch ein riesengroßes Glück und jeder Einzelne von uns hat die verdammte Pflicht das absolut Beste daraus zu machen. Wir ALLE haben ALLE Freiheiten dieser Welt und damit die Möglichkeit unserem Leben ein Ziel zu geben. Denkst Du jetzt spontan: Jaaaaa, Du vielleicht und auch alle anderen, aber ich aus diesem und jenen Grunde nicht.
Mach Dich nicht zum Opfer Deiner Umstände. Natürlich gibt es ohne Zweifel Schicksale bei denen es zynisch wäre zu sagen es brauche lediglich Mut zur Veränderung. Aber auch in schweren Fällen gibt es immer eine Perspektive.
Letztendlich haben wir ALLE die Wahl!
Entweder mache ich es mir in der Komfortzone gemütlich und bin mit der kurzfristigen Befriedigung meiner Bedürfnisse zufrieden - dann aber auch ohne Wenn & Aber und Rumgemaule.
Oder aber ich übernehme Verantwortung - mit allem Wenn & Aber - und nehme die Hauptrolle an in einem Buch, ein Bestseller natürlich, dessen Autor ich selbst bin.
Als Homo sapiens haben wir die einzigartige (im Sinne von: wir sind die einzige Art, die…) Fähigkeit Zeit in ihrer Gesamtheit wahrzunehmen. Das befähigt uns dazu Vergangenes zu erinnern und in die Zukunft zu denken. Die Geschichte in unserem Bestseller verknüpft die Vergangenheit mit der Gegenwart und gibt uns Visionen für die Zukunft.
Genauso wie die 25 Frauen in dem Buch welches ich gerade lese, haben wir alle eine Geschichte zu erzählen, unsere Lebens-Geschichte.
Aber passt mein Leben eigentlich zu der Geschichte die ich erzählen wollen würde?
Um genau das herauszufinden gibt es im Coaching eine sehr wirksame Übung. Dabei wird vom Ende her gedacht: Auf was möchte ich vom Sterbebett aus zurückblicken oder noch einen Schritt weiter… Was soll Inhalt der Rede an meinem Grab sein? Das ist Dir zu makaber? Okay, die Übung funktioniert genauso gut indem Du eine Rede schreibt, welche Du selbst hälst, sagen wir... anläßlich Deines 80.Geburtstages.
In allen Varianten geht es darum, Dein Leitbild zu erstellen: Was für ein Mensch möchtest Du sein? Was ist Dir wichtig im Leben? Dabei führst Du Dir vor Augen, was für ein Leben Du im Rückblick gelebt haben willst. Denn wenn DAS nach dem ultimativen Ende Deines Lebens Deine Grabrede sein soll oder Du in xx Jahren genau DIESE Worte auf Deiner Geburtstagsfeier sprechen willst… dann musst Du Dich genau JETZT dementsprechend verhalten, sonst wird das nix.
Bei dieser Übung erfährst Du viel über Deine inneren Werte und Haltungen und wirst diese künftig stärker bei Deinen Entscheidungen und Deinem Handeln und Tun berücksichtigen.
Als ich das erste Mal meine Grabrede verfasst habe, sind einige Tränen geflossen.
Zum Einen war ich natürlich sehr berührt von der Vorstellung dieser Situation, sie war sehr detailliert, mit Datum, Ort, wie ist das Wetter, wer ist dabei, wie ist die Stimmung. Ich habe mich in eine mir nahestehende Person hineinversetzt, welche die Grabrede hält.
Was ist Bestandteil der Rede: Was war Martina für ein Mensch? Was zeichnet Martinas Lebenswerk aus? Was hat Martina erreicht in ihrem Leben? Was waren die besonderen Höhepunkte? Welche Spuren hat Martina hinterlassen?
Vor allem aber hat mich die Erkenntnis ergriffen, dass ich vom Weg abgekommen war, beziehungsweise noch viel krasser, ich mich gar nicht auf einem bestimmten, von mir bewusst eingeschlagenen Weg, in eine bestimmte Richtung, befunden hatte.
Warum nicht? Weil ich mich bis zu diesem Zeitpunkt nie damit auseinandergesetzt und mir nie Fragen gestellt hatte wie: Wer bin ich? Was ist mir wichtig? Was will ich wirklich? (siehe auch "Auf die Liebe!"). Das sind durchaus Fragen, die tatsächlich nicht so einfach zu beantworten sind und deren Antworten wehtun können.
Also lieber Augen zu, weitermachen! Dann habe ich mich aber doch dazu entschieden mich diesen Fragen zu stellen, und zwar jetzt und nicht erst auf dem Sterbebett à la „hätte ich doch mal...“ oder „ich wollte doch eigentlich immer...“ und habe einiges in meinem Leben verändert.
Ich schreibe jetzt quasi fortlaufend an meiner Geschichte, meinem Bestseller und finde es sensationell, es in der eigenen Hand zu haben, an was ich mich selbst irgendwann mal erinnern werde und auch was der Trauerredner in seiner Rede über mich und mein Leben einmal erzählen wird.
Jeder entscheidet für sich selbst, was er als ein erfülltes Leben betrachtet. Genauso entscheidet Jeder für sich selbst, ob er zufrieden ist und so weiter machen oder etwas verändern möchte. Aber erwarte nicht, dass sich etwas verändert, wenn Du so weiter machst.
It's up to you!
Herzlichst, Deine Martina
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