Alles ist möglich!
Ich hatte am 30. März Geburtstag und habe mit Freunden virtuell gefeiert… na, sagen wir vor unseren Bildschirmen zusammengesessen und geplaudert, aber auch gemeinsam das Glas erhoben. Zu einer Geburtstagsfeier gehören für mich außerdem Popcorn und Konfetti, also hielt ich auch das in diesem Jahr in großer Menge bereit.
Hätte man mir im letzten Jahr gesagt, dass ich meinen 47. Geburtstag auf diese Weise feiern würde und zwar nicht unbedingt weil es hipp oder "mal was anderes“ ist, sondern weil es schlichtweg nicht anders geht, aufgrund eines Virus, welches die ganze Welt lahmlegt, so hätte ich das nicht unbedingt für möglich gehalten, naja, sagen wir so, ich hätte meine Zweifel gehabt. Interessant an der Stelle, im Positiven halte ich grundsätzlich immer alles für möglich.
Wie habe ich mich also dabei gefühlt, meinen Geburtstag auf diese Weise zu feiern? Ehrlich gesagt, gar nicht mal so schlecht, gut sogar, es war nämlich in der Tat etwas Besonderes und ich habe mich über all die Glückwünsche noch ein kleines bisschen mehr gefreut, also sonst. In diesem Jahr gabs deutlich weniger WhatsApp-Nachrichten oder SMS und mehr Leute haben tatsächlich zum Telefonhörer gegriffen, um persönlich zu gratulieren.
Auch eine sehr schöne Geste hatten meine lieben Mitbewohner, ich lebe mit 15 weiteren Parteien unter einem großen Dach, ausbaldowert und mir im Treppenhaus ein Ständchen gebracht. Ich wurde angerufen und vor die Tür gebeten, fand dort Blumen und eine Flasche Sekt vor und dann hallte auch schon „Happy Birthday“ durch die Stockwerke. Das war eine wirklich megaschöne Überraschung und unheimlich rührend für mich. Ohne Corona hätte das so wohl nicht stattgefunden.
Inzwischen habe ich auch als Gast an diversen Geburtstags-Hangouts teilgenommen und meinem Ruf als guter Partygast alle Ehre und Stimmung gemacht und bin bis zum Schluß geblieben - das Helfen beim Aufräumen entfällt glücklicherweise bei Parties dieser Art.
„Nächstes Jahr feierste wieder anders.“
Anders. Wieder anders. Wie anders?
Ich denke also darüber nach: Wie will ich am 30. März 2021 feiern. Was gibts überhaupt zu feiern, abgesehen von meiner Geburt an einem Freitag vor 48 Jahren? Das ist natürlich grandios und ein guter Grund, aber jetzt darfs schon auch a bisserl mehr sein. Was habe ich in meinem achtundvierzigsten Lebensjahr gemacht, dass es sich vom siebenundvierzigsten unterscheidet und das es am 30. März zu feiern gibt?
Heißt ja gleichzeitig auch, was war alles los in diesem speziellen Zeitabschnitt, was ist geschehen in diesem einen Jahr, dieser sehr besonderen Phase meines Lebens - nicht weil ich stramm auf die 50 zugehe, sondern wie es den Anschein macht, hat die Corona-Krise einen großen Einfluss auf mein persönliches und unser aller Leben. Wie also bin ich durch diese Phase gegangen, wie habe ich die Corona-Krise überstanden, wie bin ich daraus hervorgegangen, was habe ich beibehalten, was habe ich losgelassen, was habe ich verändert? Welche Entscheidungen habe ich getroffen, was habe ich richtig gemacht, aber auch welche Fehler habe ich gemacht und was habe ich daraus gelernt?
Begib Dich auf geistige Zeitreise
Unabhängig von Deinem Geburtstag, denke stets von der Zukunft aus zurück bis Heute und entscheide an jedem einzelnen Tag, was Du heute tun kannst, mindestens diese eine Sache, damit Deine Zukunft sich so gestaltet, wie Du sie Dir vorstellst und wünschst.
Meine Lieblings-Übung
Der 48., der 49., der 50., der 60. Geburtstag… sind alles kleine "Etappen“. Das große Ganze aber iss das Nonplusultra. Also denke auch frühzeitig schon über Deinen 80. Geburtstag nach. Und es gibt sogar noch eine Steigerung, schreibe Deine Grabrede. Als ich mich damals bei meiner beruflichen Neuorientierung coachen ließ, habe ich diese Übung kennengelernt und weiß um ihre kraftvolle Wirkung; darum setze ich sie heute gern ein in meinen Coaching-Programmen und bekomme durchweg positive Rückmeldung.
Wo stehst Du in Deinem Lebensplan?
Im Selbst-Coaching beame ich mich gedanklich inzwischen auf mein Sterbebett, das hört sich vielleicht sehr makaber an für Dich, dann bleib gern erstmal bei Deinem 80. Geburtstag. Für mich funktioniert die Sterbebett-Nummer am besten: Wie will ich mich fühlen, wenn ich dort liege. Wie soll meine ultimativ letzte Bilanz, meine Lebensbilanz ausfallen? Sterbebett = Stichtag oder auch Deadline, also der definitiv spätmöglichste Termin. Aufschub oder Fristverlängerung nicht mehr möglich, ich lediglich noch die Fakten, die Zahlen hin und her schieben...
Ich will meine Bilanz aber nicht fälschen, ich will ehrlichen "Gewinn" erwirtschaften!
Also tue ich heute und jeden einzelnen Tag alles in meiner Kraft Stehende, damit meine Bilanz positiv ausfällt. Am Ende will ich mehr auf der Haben- als auf der Soll-Seite verbucht haben! Natürlich meine ich das nicht monetär, das letzte Hemd hat keine Taschen, sondern im übertragenen Sinne. Ich will mich im Rückblick über mehr Dinge freuen, als bereuen.
Als Unternehmer in Deinem Business und als Mensch in Deinem Leben - ziehe Zwischenbilanzen, mach Jahresabschlüsse, stelle den Aufwand gegenüber dem Ertrag, mach eine Gewinn und Verlust-Rechnung. Was fürs Business gut ist, oder sogar ein Muss, nämlich sich als Unternehmer immer wieder die Frage zu stellen: Wo stehe ich eigentlich in meinem Businessplan? das gilt fürs Leben allemal: Wo stehe ich in meinem Lebensplan?
In diesem Sinne: It's up to you!
Herzliche Grüße, Martina
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